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Cover "Imperium der Drachen 1 - Das Blut des Schwarzen Löwen"

Imperium der Drachen 1:
Das Blut des Schwarzen Löwen
Fantasy-Roman
Bernd Perplies
Egmont-Ink, Nov. 2014
ISBN: 978-3863960704
480 S., broschiert
Preis: EUR 12,99

 

 

Making of "Imperium der Drachen " - Kapitel 3:
Von Barbarenzwergen und Wüstenelfen

Eine exotische Welt zu erfinden, ist schön und gut, aber sie wird erst lebendig, wenn man sie mit Figuren füllt, die sie bewohnen. Im Fall von "Imperium der Drachen" ging es darum, festzulegen, welche typischen (und untypischen) Fantasy-Rassen in den Landen rund um den Inneren Ozean beheimatet sein sollten. Mein Leitbild, "Mittelerde, zu Zeiten der Antike", ließ die ersten Kandidaten von Anfang an feststehen. Natürlich sollten - neben Menschen - Elfen und Zwerge (und Zauberer, wenngleich die zugegebenermaßen eher zu einer Berufsgruppe zählen) in Yeos anzutreffen sein.

Doch wie sollten sie aussehen? Der typische Mittelalter-Fantasy-Zwerg trägt schweres Leder und Kettenhemden und/oder eine Plattenrüstung aus absurd dickem Eisen. Er kämpft mit Axt oder Kriegshammer, trinkt gerne Bier und beschäftigt sich die meiste Zeit mit dem Schürfen nach wertvollen Erzen und Edelsteinen im Schoß der Berge, dem Schmieden von Waffen, Rüstungen und Geschmeide und dem Einschlagen von Orkschädeln. Der Kern dieses Zwergenwesens bleibt auch in "Imperium der Drachen" erhalten, jedoch interpretiere ich die Zwerge eher wie die antiken Barbarenhorden Britanniens oder Nordeuropas. Rüstungen tragen sie beispielsweise keine, oder wenn, dann höchstens Leder. Stattdessen kämpfen sie bevorzugt mit nacktem Oberkörper, und Körperbemalung in Grau oder Blau steht hoch im Kurs. Darüber hinaus sind die Borden, so heißen die Zwerge in "Imperium der Drachen", ein ausgesprochen naturverbundenes Volk, das den Geist des Waldes verehrt - ein wenig wie normalerweise Elfen.

Die Elfen, bei mir Sidhari, haben dagegen relativ wenig mit Wäldern zu tun. Sie leben beduinengleich in der gewaltigen Wüste Shaom südlich des Inneren Ozeans, die sie als Vernichterin und Lebensspenderin gleichermaßen verehren. Ich wollte schon immer einen Gegensatz zu den für gewöhnlich licht und blondhaarig beschriebenen Elben erschaffen, ohne allerdings auf das beliebte Dunkelelfenmotiv (grauhäutig und weißhaarig) zurückzugreifen. So stellen die Sidhari nun eine Art fantastisch überhöhte Version der wandernden Stammesvölker Afrikas oder des nahen Ostens dar. Sie sind Kinder der Shaom, von den anderen Völkern auch Geister der Shaom genannt, denn wie Geister kommen und gehen sie in der Wüste. (Ein wenig Fremen-Blut aus Frank Herberts "Wüstenplanet" mag in ihnen stecken.) Sie beherrschen die Elemente, und Mütter nehmen in ihrer Gesellschaft einen besonderen Stellenwert ein.

Zu den Menschen muss ich wohl nicht viel sagen. Sie bleiben sich im Wesentlichen treu, leben aber in einer antiken Gesellschaft, mit all ihren politischen und kulturellen Eigenheiten. Gänzlich neu sind dagegen zwei weitere Völker, die man an der Ostküste des Inneren Ozeans findet. Zum einen wären da die Quano, menschenähnliche Geschöpfe mit grauer, lederartiger Haut, großen schwarzen Augen und einem kahlen Schädel, der von einer Knochenwulst wie ein Ring umgeben wird. Sie sind ein Volk, das enorm im Einklang mit der, wie sie es nennen, Weltseele stehen. Sie verbringen viel Zeit damit, den Willen der Weltseele, auch Gahat genannt, zu interpretieren und ihren Harmonien zu lauschen. Mit Gahats Hilfe gelingt es ihnen, magische Wunder zu vollbringen. So vermögen sie den Geist derer zu beeinflussen, die sich in ihrer Umgebung aufhalten, und heiße Emanationen aus Licht heraufzubeschwören. Damit sind die Quano im Prinzip die "Zauberer" in der Welt von "Imperium der Drachen".

Ihre Nachbarn und zugleich Erbfeinde sind die Dyrracher. Auch sie sind menschenartig, haben allerdings eine Hautfarbe zwischen Braun und Ocker und ihre Leiber weisen zahlreiche Hornverwachsungen an Schultern, Armen, Beinen, Rücken und Gesicht auf. Ein wenig wirken sie, als wären sie mit den Drachen verwandt, die sie anbeten. Viel ist über die Kultur der Dyrracher in den Ländern rund um den Inneren Ozean nicht bekannt, und da sie im ersten Band von "Imperium der Drachen" auch bloß eine untergeordnete Rolle spielen, möchte ich nicht zu weit vorgreifen und belasse dieses Volk einstweilen im Dunkeln.

Im Vierten und letzten Teil meines "Making of" werde ich mich den Hauptfiguren des Romans widmen.

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