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Tarean - Sohn d. Fluchbringers
Fantasy-Roman
Bernd Perplies
Egmont/Lyx, Aug. 2008
ISBN: 978-3802581809
352 S., broschiert
Preis: EUR 12,95

 

 

Making of "Tarean" - Kapitel 2:
Es war einmal. vor 16 Jahren

Vielen Testleser ist es bereits aufgefallen, und die meisten Leser werden es wohl auch bemerken: Der Schreibstil und die Atmosphäre des Prologs unterscheiden sich spürbar von weiten Teilen des übrigen "Tarean"-Romans. Gerade das Gefälle zwischen dem Prolog und dem ersten Kapitel ist kaum zu übersehen - und es war noch drastischer, hätten mir meine Agentin und meine Lektorin nicht verboten, dem Leser gleich auf den ersten Seiten 10-zeilige Nebensatzschachtelkonstruktionen um die Ohren zu hauen.

Es war ein Experiment von mir - und möglicherweise ist es nicht vollends geglückt, denn ich glaube, es gibt niemanden, der wirklich spontan verstanden hat, warum ich den Prolog in dem mitunter pathetischen Tonfall verfasst habe, in dem er sich präsentiert (sollte ich hier jemandem Unrecht tun, bitte ich um Entschuldigung :-) ). Was läge also näher, als im zweiten Beitrag meines "Making of" das Ganze ein wenig näher zu beleuchten.

Als Inspiration diente mir der Auftakt des ersten "Herr der Ringe"-Films, den uns Peter Jackson vor ein paar Jahren geschenkt hat. Die Geschichte beginnt in grauer Vorzeit und zeigt uns legendäre Helden, die gegen den finsteren Sauron an der Spitze eines gewaltigen Heeres in die Schlacht ziehen. Dieser donnernde Auftakt, der weiß Gott nichts mit gemütlich Pfeife rauchenden Hobbits zu tun hatte (die danach für lange Zeit die Leinwand dominieren), sollte den Zuschauer gleich im ersten Moment aus dem Kinosessel blasen und ihn mit allen Sinnen in die bombastische Welt von Mittelerde stürzen lassen.

So ähnlich - nur vielleicht eine realistische Dimension kleiner - stellte ich mir die Schlacht am Drakenskal vor. Zwar liegt sie zur Zeit der eigentlich Handlung erst 16 Jahre zurück, doch für die Überlebenden (und die Nachgeborenen) hat diese furchtbare Nacht, in der das Bündnisheer der bis dato freien Reiche des Westens von der Wolflingflut unter dem Befehl des Hexenmeisters Calvas überrannt wurde, bereits jetzt epische Ausmaße angenommen. Am Kamin und an Lagerfeuern erzählen Veteranen von der vernichtenden Niederlage, und mit jeder Erzählung wird die Schlacht noch ein bisschen größer und ein bisschen schrecklicher.

Diese Erzählhaltung soll der Prolog widerspiegeln. Es ist egal, was in der Nacht auf dem Drakenskal wirklich passiert ist. In der Erinnerung der Menschen, mit denen Tarean umgeht und die Tarean trifft, hat die Schlacht am Drakenskal bereits einen Status eingenommen, der sonst nur gewaltigen Kriegen aus mythischer Vorzeit inne ist (auch eine Art von Verdrängungsmechanismus). Wenn man diese Prämisse beim Lesen im Kopf behält, wird vielleicht klarer, warum die Ereignisse innerhalb des Prologs so und nicht anders beschrieben werden mussten.

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